Seit einem Jahr widme ich mich der „fotografischen“ Malerei - so wie ich sie nenne; ich verwende meine Fotografien als Kollagen oder Vorlage, um sie in Malerei umzusetzen. Es ist eine inspirierende, beruhigende, allumfassende Faszination, die mich nicht mehr los lässt.
Schon früher habe ich mich zur Malerei hingezogen gefühlt, aber es fehlte mir die nötige Leidenschaft. Was eine wirkliche Berufung ausmacht, ist die Leidenschaft. Die Malerei öffnet andere Welten, eine Welt, um meinen Traum zu verwirklichen. Ich kann die Momente immer wieder verändern und trotzdem bleibt jeder Pinselstrich mein eigen und der Prozess kann sich immer wieder erneuern, wenn ich es für richtig halte. Ich bin meine eigene Regisseurin der Dinge mit unendlichen Zeitsprüngen.
Es heißt, meine Malerei ist mit Popart verwandt, wie Edward Hopper oder Rene Magritte. Ich bringe all mein Wissen über Fotografie und Malerei zusammen und es entsteht ewas ganz Eigenes. Kürzlich habe ich schon eine neuen Weg - für mich - eingeschlagen, die realistische Malerei, d.h. gemalter Fotorealismus: Ich starte auf einer weissen Leinwand und male eine Bild, welches wie eine Fotografie aussieht.
Ich habe mich davon frei gemacht zu sagen: dass kann ich ja viel besser fotografieren. Viele weitere Wege werde ich ausprobieren, in der Hoffnung, immer offen für neue Dinge zu bleiben, denn alles scheint unendlich. Meine gemalten Bilder haben für mich eine psychologische Aussage, die mir wichtig ist, die aber nicht kommentiert werden muss.
Die Bilder sollen die Fantasie anregen und eine andere Welt offenbahren, eine Bewegung bewegen, die nicht dogmatisch ist. Schon immer habe ich die Strömungen in der modernen Malerei verfolgt, gehe sehr viel auf Vernissagen, egal in welcher Stadt dieser Erde und werde dies immer tun.
Jetzt komme ich zu einem Thema, was mich letzte Woche sehr berührt hat. Ich bin ein Autodidakt in der Malerei und habe mich ganz selbstbewußt bei Galerien in Frankfurt beworben. Dabei kam heraus, dass die Galerien hier in Frankfurt/Main sich sehr im negativen Sinne elitär verhalten. Frankfurt ist keine Kunststadt, sondern eine Businessmetropole, wo das Geld und das Image regiert, aber, dass es so krass ist, hätte ich ja nicht einmal vermutet.
Wenn der Künstler/Künstlerin nicht zumindest Meisterschülerin der jeweiligen Klasse oder zumindest aus New York oder Prag ist, hat sie/er null Chance. Fazit ist, im eigenen Land gilt der Protagonist wirklich absolut nichts in der Malerei - Ausnahme Elvira Bach. In der Fotografie ist es eigentlich auch so. Aber als Fotograf werden Autodidakten anerkannt , denn es zählt doch wirklich nur die Begabung, was habe ich zu sagen und wie drücke ich das aus. Ich kenne so viele Künstler der Malerei, wo sich mir die Haare sträuben. Aber Kunst liegt nun mal im Auge des Betrachters und alles ist Kunst, es muss nur gut verkauft werden. Schade, dass es so ist.
Nun, eine Galerie habe ich in Frankfurt/Main gefunden und weiß noch nicht, ob es eine glückliche Zusammenarbeit wird, aber auf jeden Fall schon einmal ein kleiner Schritt. Ich muss aber dazu sagen, dass ich mich selbst international weiter bewegen werde und ziehe ernsthaft in Betrachtung, eine eigene Galerie zu eröffnen, wo ich Talenten die Möglichkeit gebe, ihre Bilder zu verkaufen in Malerei und Fotografie - und natürlich auch meine Arbeiten. Vielleicht kennen Sie „Lumas“, ein wunderbares Konzept, war gerade wieder in einer Ausstellung am Wochenende in Stuttgart. Sehr sehenswert – vielleicht ist das auch etwas für Euch.- www.LUMAS.de
18.06.2007
Fotografie und Malerei
von
Tamara Amhoff-Windeler
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Unter: Fotografie, Malerei
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